

Das Wichtigste in Kürze:
Ja – laut Deutschem Wetterdienst werden Starkregenereignisse in Zukunft häufiger und intensiver auftreten. Klimamodelle zeigen: Im Sommer steigen die Niederschlagsmengen pro Ereignis, im Winter nehmen die Regenperioden insgesamt zu. Die Folge: mehr Hochwasser, mehr Überschwemmungen – und damit ein wachsender Handlungsbedarf für Klimaanpassung und Starkregenschutz.
Eine Dachbegrünungen speichert Regenwasser im Substrat und in darunterliegenden Speicherelementen. Erst wenn beide Schichten gesättigt sind, fließt das Wasser verzögert ab. So wird die Kanalisation bei Starkregen spürbar entlastet.
Ein Gründach kann je nach Aufbau große Mengen Regenwasser zurückhalten. Einfache Systeme schaffen etwa 35 l/m², übers Jahr speichert ein Sedumdach mit 6 bis 10 cm Substrat rund 50 % des Niederschlags.
Eine intensive Begrünung – ein Dachgarten – mit hohem Substrat und vielfältigem Pflanzenbewuchs nimmt bis zu 90 % des Niederschlags auf – ideal bei Starkregen.
Besonders leistungsfähig sind Systeme mit Wasserspeicherboxen unter dem Substrat.
Ein einfach begrüntes Dach reicht oft nicht aus, um Niederschlagsspitzen bei Starkregen abzufangen. Retentionsdächer sind hier die Lösung: Sie verfügen über ein hohes Substrat (> 25 cm) oder spezielle Retentionselemente, die große Wassermengen speichern und verzögert abgeben können.
Diese Systeme sind bisher vorwiegend im öffentlichen Bereich im Einsatz – etwa auf Tiefgaragen oder Bürogebäuden. Doch auch im privaten Bereich gewinnen sie an Bedeutung. Wichtig sind dabei die Tragfähigkeit des Dachs und eine geringe Dachneigung (bis 5°). Passende Systeme sind bereits für viele Wohngebäude verfügbar.
Fällt in kurzer Zeit viel Regen, kann versiegelter Boden das Wasser nicht aufnehmen – es staut sich, überläuft die Kanalisation und richtet Schäden an Gebäuden an. Die einfachste Gegenmaßnahme: Bepflanzte Flächen, auf denen Regenwasser versickern kann.
Gerade in Vorgärten ist der Trend zu Schotter und Pflaster problematisch. Diese Flächen sind pflegeleicht, bieten aber weder Überschwemmungsschutz noch Lebensraum für Tiere.
Besser: Mehrjährige Stauden und Gehölze, die das Wasser aufnehmen und gleichzeitig Vögeln und Insekten Nahrung bieten. Achten Sie bei der Auswahl auf Standortbedingungen wie Licht und Bodenart.
Nicht alle Flächen rund ums Haus können begrünt werden – Einfahrten oder Eingänge benötigen einen festen Belag. Doch Materialien wie Asphalt oder Beton verhindern, dass Wasser versickert.
Eine gute Alternative sind wasserdurchlässige Beläge wie Rasengittersteine, offen verfugte Pflastersteine oder wassergebundene Kiesdecken. Sie lassen Regenwasser direkt ins Erdreich einsickern und entlasten so die Kanalisation bei Starkregen. Wie Sie eine offene Pflasterung planen, haben wir hier für Sie erläutert.
Fassadenbegrünungen bieten Schutz vor Schlagregen und verhindern Feuchteschäden an der Gebäudehülle. Auch wenn sie nur begrenzt zur Entlastung der Kanalisation beitragen, können die Pflanzflächen an der Hauswand Wasser aufnehmen und versickern lassen. Je größer die begrünte Fläche, desto besser der Effekt – für das Mikroklima und den Überschwemmungsschutz.
Fassadenbegrünungen schützen Ihre Hauswände und leisten – je nach bepflanzter Fläche – auch einen Beitrag zur Versickerung bei Starkregen.
Um Regenwasser auf dem eigenen Grundstück zu halten, braucht es mehr als eine einzelne Maßnahme. Ziel ist es, Regenwasser zu speichern, versickern zu lassen und Überschwemmungen zu vermeiden. So können Sie Ihr Grundstück effektiv gegen Starkregen schützen und gleichzeitig einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.
Eine unterirdische Zisterne sammelt Regenwasser vom Dach und kann – je nach Modell – zwischen 2.000 und 8.000 Litern speichern. Mithilfe einer Pumpe lässt sich das gespeicherte Wasser gezielt zur Bewässerung des Gartens nutzen. Das spart Trinkwasser, schützt Pflanzen in Trockenzeiten und entlastet die Kanalisation.
Im Gegensatz zur Nutzung des Wassers aus der Zisterne dient versickerndes Regenwasser der Grundwasserneubildung. Es fließt nicht in die Kanalisation, sondern gelangt in tiefere Bodenschichten und trägt zur langfristigen Ressourcenerhaltung bei – ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Klimaanpassung.
Auf größeren Grundstücken sind Mulden-Rigolen-Systeme besonders effektiv. Eine Mulde nimmt das Regenwasser auf und leitet es in eine unterirdische Rigole – ein mit Kies oder Schotter gefülltes Element, das das Wasser langsam versickern lässt. So werden Wassermengen gezielt zurückgehalten und Überschwemmungen vermieden.
Ob Sanierung oder Neubau – Starkregen- und Hitzeschutz sollten von Anfang an mitgedacht werden. Die Energieberatung und Abwasserberatung der Verbraucherzentrale NRW unterstützt Sie mit praxisnahen Empfehlungen – individuell abgestimmt auf Ihr Haus und Grundstück.
Einzelne Begrünungsmaßnahmen sind ein guter Anfang – reichen aber nicht aus, um Ihr Haus und Grundstück umfassend gegen Starkregen zu sichern. Besonders in Starkregengefahrenzonen ist eine Kombination verschiedener Schutzmaßnahmen wichtig:
Lassen Sie versiegelte Flächen hinter sich und setzen Sie auf Begrünung, Regenwassernutzung und kluge bauliche Lösungen. Ob Zisterne, Retentionsdach oder wasserdurchlässige Wege – jede Maßnahme zählt.
Lassen Sie sich von der Verbraucherzentrale NRW beraten und starten Sie Ihr persönliches Projekt zur Anpassung an den Klimawandel.
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