- Was zeichnet eine Betonzisterne aus?
Betonzisternen gelten als besonders robust, langlebig und auftriebssicher – ideal für große Gärten oder Grundstücke mit hohem Grundwasserstand. Aufgrund ihrer Stabilität können sie sogar unter Einfahrten oder Parkplätzen verbaut werden. Ihr Gewicht sorgt für einen sicheren Halt im Boden, auch bei schwierigen Bodenverhältnissen.
Es gibt zwei Haupttypen von Betonzisternen:
- Schachtring-Zisternen bestehen aus mehreren Betonringen und lassen sich in ihrer Höhe flexibel anpassen – ideal für größere Wasserspeicher. Wichtig: Die Fugen müssen sorgfältig abgedichtet werden.
- Monolithische Zisternen bestehen aus einem Stück Beton und sind dadurch dauerhaft dicht, besonders wartungsarm und schnell eingebaut. Ihre geschlossene Bauweise reduziert das Risiko von Undichtigkeiten.
Wegen ihres hohen Gewichts ist der Einbau einer Betonzisterne nur mit schwerem Gerät möglich und sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

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- Welche Vorteile bieten Kunststoffzisternen?
Kunststoffzisternen sind leicht, flexibel einsetzbar und besonders für private Gärten geeignet. Sie lassen sich mit überschaubarem Aufwand einbauen – in vielen Fällen sogar ohne schweres Gerät. Zwei Personen können kleinere Modelle problemlos transportieren und einsetzen.
Diese Regenwasserbehälter sind ideal, wenn Sie Regenwasser sammeln möchten, ohne große bauliche Maßnahmen vornehmen zu müssen. Unter Verkehrsflächen dürfen sie jedoch nur verbaut werden, wenn sie entsprechend belastbar sind.
Die Bauarten im Überblick:
- Rundtanks: Dank ihrer kompakten Form bieten sie viel Speichervolumen auf kleiner Fläche. Sie sind ideal für Neubauten. Gängige Größen reichen von 800 bis 10.000 Litern.
- Flachtanks: Diese benötigen nur eine geringe Einbautiefe – ein Vorteil bei beengten Platz- oder schwierigen Bodenverhältnissen. Sie sind allerdings weniger frostsicher und sollten im Winter außer Betrieb genommen werden. Auf dem Markt sind Modelle von 1.500 bis 7.500 Litern erhältlich.
Kunststoffzisternen sind besonders nutzerfreundlich, flexibel einsetzbar und eignen sich bestens für den privaten Gebrauch – vor allem dann, wenn Ihnen Wasser sparen und eine einfache Umsetzung wichtig sind.
- Welche Technik benötige ich für meine Zisterne?
Damit Sie das gesammelte Regenwasser nutzen können, benötigen Zisternen eine passende Technik zur Wasserentnahme. Diese Technik umfasst in der Regel eine Pumpe sowie ergänzende Sicherheitsvorrichtungen.
Das brauchen Sie für eine funktionierende Zisterne:
- Pumpe zur Wasserentnahme: Je nach Einsatzzweck kann die Pumpe elektrisch oder manuell betrieben werden.
- Trockenlaufschutz: Verhindert, dass die Pumpe ohne Wasser läuft, was Schäden verursachen kann.
- Rückschlagventil: Verhindert das Zurückfließen des Wassers in die Zisterne.
Folgende Pumpenarten gibt es:
Saugpumpen
- werden außerhalb der Zisterne aufgestellt,
- dürfen maximal 8 Höhenmeter von der Wasseroberfläche entfernt sein,
- liefern kleinere Wassermengen, aber mit hohem Druck.

Tauchdruckpumpen:
- befinden sich direkt im Inneren der Zisterne,
- schaffen große Höhenunterschiede (mehrere hundert Meter),
- benötigen keinen externen Aufstellort,
- liefern größere Wassermengen bei geringerem Druck.

- Wie funktioniert eine Zisterne mit oder ohne Retentionsvolumen?
Zisternen lassen sich nicht nur zur privaten Regenwassernutzung einsetzen – sie können auch einen wichtigen Beitrag zum Starkregenschutz leisten. Dafür gibt es zwei Varianten: mit und ohne sogenanntes Retentionsvolumen.
Eine Zisterne ohne Retentionsvolumen wird ausschließlich zur Speicherung von Regenwasser für den Eigenbedarf genutzt – etwa für die Gartenbewässerung oder die Toilettenspülung. Sobald sie voll ist, läuft das überschüssige Wasser über ein integriertes Überlaufrohr ab.

Bei einer Zisterne mit Retentionsvolumen wird ein Teil des Speichervolumens speziell für die Zwischenspeicherung bei Starkregen freigehalten. Das überschüssige Regenwasser wird nicht sofort, sondern zeitverzögert abgegeben – zum Beispiel über eine gedrosselte Abflussleitung in den Kanal oder eine Versickerungsanlage.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Entlastung der Kanalisation bei Starkregen
- Zusätzlicher Schutz vor Überschwemmungen
- Beitrag zum kommunalen Regenwassermanagement
- Kombinierbar mit der privaten Regenwassernutzung
In Neubaugebieten oder bei Sanierungen wird diese Variante teilweise von Kommunen vorgeschrieben oder gefördert. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Stadt oder Gemeinde.

- Wie leite ich überschüssiges Regenwasser sicher ab?
Auch wenn Ihre Zisterne für Regenwasser groß dimensioniert ist – bei starken Regenfällen kann sie eines Tages überlaufen. Deshalb ist ein sicherer Überlauf besonders wichtig, um Schäden auf dem eigenen oder benachbarten Grundstück zu vermeiden.
In vielen Kommunen ist der Anschluss des Überlaufs an das öffentliche Kanalnetz vorgeschrieben. Dadurch bleibt die Entwässerung auch bei Starkregen geregelt – allerdings zahlen Sie in diesem Fall weiterhin die Niederschlagswassergebühr.
Alternativ kommt eine Versickerung auf dem eigenen Grundstück in Betracht – zum Beispiel durch eine Rigolen- oder Muldenversickerung.
Wichtig:
- Die Versickerungsanlage muss fachgerecht geplant und installiert werden.
- Das Regenwasser darf nicht auf Nachbargrundstücke gelangen – sonst sind Sie in der Haftung.
- Eine wasserrechtliche Erlaubnis durch die untere Wasserbehörde ist meist erforderlich.
- Zusätzlich muss ein Antrag auf Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang bei der Stadt gestellt werden.
Informieren Sie sich auch im rechtlichen Teil.
Der Überlauf Ihrer Regenwasserspeicher ist mehr als nur ein Sicherheitsventil – er schützt Ihr Grundstück, Ihre Nachbarn und unterstützt eine umweltfreundliche Regenwasserbewirtschaftung.

Zisterne mit Rigolenversickerung

- Dimensionierung, Regenmengen und Wasserbedarf
Die Größe einer Zisterne sollte sorgfältig geplant werden. Faustregel: 1 m³ Speichervolumen pro 50 m² Dachfläche. So kann die Zisterne bei Regenereignissen überlaufen und Verunreinigungen ausschwemmen, ohne ständig leer zu sein.
Die Niederschlagsmenge wird in Millimetern (mm) gemessen, wobei 1 mm Regen 1 Liter Wasser pro Quadratmeter entspricht. Ein kurzer Gewitterschauer kann bereits 10 bis 50 mm Niederschlag bringen – das sind bis zu 5.000 Liter Wasser von einem 100 m²-Dach. Auch bei leichtem Nieselregen kann ein 100 m²-Dach täglich bis zu 100 Liter wertvolles Regenwasser sammeln.

Die tatsächliche Wassermenge, die Ihre Zisterne erreicht, ist geringer als der gemessene Niederschlag. Faktoren wie Dachneigung und -material beeinflussen die "Regenernte".
Um den Wasserbedarf bzw. die passende Speichergröße zu ermitteln, sollte man den ungefähren Verbrauch an Wasser kennen. So liegt der jährliche Wasserbedarf für einen Gemüsegarten, je nach Gemüse beispielsweise bei etwa 200-600 L/m². Eine Rasenfläche benötigt etwa 80-100 L/m².

Für einen Garten oder Grünanlagen mit geringem Wasserbedarf können Sie mit einem jährlichen Verbrauch von 60–80 Litern pro Quadratmeter rechnen, bezogen auf die Bewässerungsperiode von April bis September.
Um Trockenperioden effektiv zu überbrücken, empfiehlt es sich, die erforderliche Speichergröße für eine 14-tägige Wasserversorgung zu ermitteln. Dies geschieht, indem Sie den voraussichtlichen Verbrauch zugrunde legen und entsprechend planen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen auch in heißen Sommerwochen optimal versorgt sind und Ihr Garten in voller Pracht erblüht.
