Das Wichtigste in Kürze:
- Regenwasser können Sie speichern und nutzen, versickern lassen oder zwischenspeichern und langsam in den Kanal ableiten.
- Diese Maßnahmen helfen, den natürlichen Wasserkreislauf zu erhalten und sparen Trinkwasser. Machen Sie mit und schützen Sie unsere Ressourcen!
AKTUELL: Regentonnen und Zisternen winterfest machen
Sobald die kalte Jahreszeit naht, müssen Regenwasserspeicher und Sammelsysteme vor Frost geschützt werden, um Schäden zu vermeiden. Gefrorenes Wasser dehnt sich um etwa 9% aus und kann Risse im Sammelbehälter oder in den Leitungen verursachen. Regentonnen aus Polypropylen (PP) sind anfällig für Risse, da das Material bei Minustemperaturen spröde wird. Tonnen oder IBC (Intermediate Bulk Container oder Gittertank) aus PE (Polyethylen) oder HD-PE (High density Polyethylen) sind für einen Temperaturbereich zwischen -50°C bis 80°C ausgelegt und sind deshalb bei Minustemperaturen weniger problematisch. Regentonnen aus Holz (z.B. bei der Nutzung eines alten Weinfasses als Sammelbehälter) sollten im Winter vollständig entleert werden und bestenfalls (zur Verlängerung der Lebensdauer) an einem trockenen Ort gelagert werden. Holz ist ein organisches Material und besonders anfällig für die Witterungsbedingungen im Winter.
Auch für Regentonnen aus Kunststoff (insbesondere Polypropylen (PP)) empfiehlt es sich, sie vor Einbruch des Winters vollständig zu leeren. Restwasser kann gefrieren und die Tonne schädigen. Die leere Regentonne sollte idealerweise in einem geschützten Raum wie Keller oder Garage gelagert werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte sie umgedreht und so positioniert werden, dass kein Wasser eindringen kann.
Falls es nicht möglich oder gewünscht ist, das Wasser aus der Tonne abzulassen, können sogenannte Eisdruckpolster oder ganz einfach ein Stück Styropor, welches auf der Wasserfläche schwimmt verwendet werden, um die Tonne zu schützen. Das schwimmfähige und flexible Material fängt die Ausdehnung des gefrierenden Wassers auf und verhindert, dass der Druck des Eises die Wände der Regentonne beschädigt. Trotzdem ist es ratsam, den Wasserstand zu reduzieren, da weniger Wasser weniger potenziellen Druck auf die Tonne ausübt. Wenn sich eine Eisschicht gebildet hat, sollte diese möglichst zerstoßen werden. So eine Schicht wirkt wie ein Pfropfen und kann verhindern, dass sich das darunterliegende Wasser bei weiter sinkenden Temperaturen ausdehnen kann und verursacht möglicherweise Risse und Schäden. Dieses Problem ergibt sich besonders bei Tonnen mit senkrechten Wänden.
Unterirdische Zisternen sind in der Regel besser vor Frost geschützt, da die Erdschicht als natürliche Isolierung dient. Eine Einbautiefe von mindestens 80 bis 100 Zentimetern ist notwendig, um in den meisten Regionen Deutschlands frostsichere Bedingungen zu gewährleisten. Das zuständige Bauamt gibt über die Frostfreigrenze der eigenen Region Auskunft, da in besonders kalten Gebieten diese Tiefe entsprechend größer sein kann. Alle Leitungen und Pumpen, die mit der Zisterne oder der Regentonne verbunden sind, müssen vollständig entleert, und der Zulauf geschlossen werden. Das Wasser aus den Leitungen und Schläuchen kann auch mit Hilfe eines Kompressors und Druckluft entfernt werden.
Die Materialeigenschaften spielen bei der Winterfestigkeit eine entscheidende Rolle. Betonzisternen sind generell tiefer verbaut und bieten durch die dicke Wandung einen guten Schutz vorm Durchfrieren des Wassers. Kunststoff ist aufgrund seiner Leichtigkeit und Flexibilität zwar ein beliebtes Material für Zisternen, aber insbesondere sog. Flachtanks, die nur eine geringe Einbautiefe haben, sollten in der Regel im Winter mindestens zur Hälfte, besser komplett geleert und außer Betrieb genommen werden.
Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen lassen sich Frostschäden vermeiden, und Regentonnen sowie Zisternen können im Frühjahr wieder zuverlässig genutzt werden. Eine gute Vorbereitung ist nicht nur nachhaltig, sondern spart auch teure Reparaturen. Wer rechtzeitig handelt, sorgt dafür, dass die nächste Gartensaison ohne Probleme starten kann.
IMMER GILT:
Regenwasser ist wichtig und kann rund um Ihr Haus auf verschiedene Weisen genutzt werden.
Zum Beispiel können Sie es speichern, direkt nutzen, versickern lassen oder langsam ableiten. Das Ziel ist, dass der Regen möglichst dort bleibt, wo er gefallen ist, damit der natürliche Wasserkreislauf gestärkt wird. Das Wasser verdunstet oder sickert in den Boden und gelangt so ins Grundwasser oder in die Umgebungsluft.
Heute konzentrieren sich auch Städte und Gemeinden in der Siedlungsentwässerung mehr darauf, das Regenwasser gezielt zu nutzen und nicht einfach über das Kanalsystem abzuleiten. In Bebauungsgebieten sollen mehr Lösungen und Maßnahmen für einen naturbasierten Umgang mit Regenwasser umgesetzt werden. Dieses Prinzip wird auch als "Schwammstadtprinzip" bezeichnet. Dabei sollen Städte wie ein Schwamm Regenwasser aufsaugen und entsprechend der Wetterlagen speichern können (bei langen Trockenzeiten eine möglichst lange Speicherung, bei Starkregen keine Speicherung). Das ist wichtig für eine hohe Flexibilität und Widerstandsfähigkeit der Infrastrukturen in unseren Städten zu unserem eigenen Schutz.
Sie als Hausbesitzer:in können dazu beitragen, solche Maßnahmen auf Ihrem Grundstück umzusetzen. Das bringt nicht nur ökologische Vorteile, sondern spart auch Kosten. In manchen Städten gibt es Fördermöglichkeiten dafür.
Die Nutzung von Regenwasser hilft dabei Trinkwasser zu sparen. Sie können Regenwasser verwenden, wo Trinkwasser nicht zwingend benötigt wird, zum Beispiel in der Regel zum Gießen Ihrer Pflanzen im Haus, Garten oder auf dem Balkon. Bei besonderen Hausinstallationen kann das Regenwasser auch zum Spülen der Toilette genutzt werden. Wenn Sie weniger Trinkwasser verbrauchen, sinken Ihre Kosten für Trinkwasser und Abwasser.
Haben Sie Fragen zum Umgang mit Regenwasser und wollen Sie sich beraten lassen? Nutzen Sie gerne unser Beratungsangebot.